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Engelsmanplaat

Die Engelsmanplaat und die Ertrinkungsschutzhütte: eine Geschichte von Kampf und Überleben

Inmitten des Wattenmeeres, zwischen Ameland und Schiermonnikoog, liegt die Engelsmanplaat. Diese Sandbank, die unter dem Einfluss von Wind und Wasser ständig ihre Form und Größe verändert, wirkt auf den ersten Blick unberührt und verlassen. Doch dieser Ort hat eine besondere Geschichte, voller Geschichten über gestrandete Seeleute, Untergetauchte und Schiffbrüche.


Woher stammt der Name Engelsmansplaat?
Der Name „Engelsmans Plaat“ taucht erstmals auf einer Seekarte aus dem 17. Jahrhundert auf. Wie die Sandbank zu diesem Namen kam, bleibt ein Rätsel. Es kursieren verschiedene Geschichten. Eine der ältesten Versionen besagt, dass ein Engländer hier einst ein kleines Haus baute, um dauerhaft auf der Sandbank zu leben. Dieser Plan erwies sich jedoch als zum Scheitern verurteilt - das unberechenbare Wattenmeer ließ eine dauerhafte Besiedlung nicht zu. Eine andere Erklärung bezieht sich auf den Schiermonnikooger Muschelfischer Feye Willems Engelsman, dessen Schiff 1708 in der Nähe der Platte auf Grund lief. Welche Version auch immer zutrifft, der Name ist geblieben und verbindet die Sandbank für immer mit ihren frühesten Entdeckern.

Ertränkungshäuschen: ein letzter Ausweg auf Engelsmanplaat - Wattenmeer

Ertränkungshäuschen: ein letzter Ausweg

Seit 1920 stehen auf der Englishman Plate drei verschiedene Ertrinkungsschutzhütten. Diese Holzhütten auf Stelzen sollten schiffbrüchigen Seeleuten Schutz bieten, die aufgrund von Strömungen und tückischen Rinnen auf der Sandbank landeten. Doch die Natur war gnadenlos: Die ersten Versionen der Hütte wurden durch Stürme und Gezeiten zerstört. Das heutige Ertrinkungshäuschen ist ein ikonisches Relikt aus dieser Zeit, auch wenn es nicht mehr als Notunterkunft genutzt wird.

Während des Zweiten Weltkriegs spielte die Hütte eine unerwartete Rolle. Im Jahr 1944 versteckten sich hier zwei amerikanische Piloten und zwei Niederländer 12 Tage lang vor den deutschen Besatzern. Dem Wind und den wechselnden Gezeiten ausgesetzt, überlebten sie auf dieser kargen Sandbank - eine Tortur, die ihren Überlebensinstinkt auf eine harte Probe gestellt haben muss.

Ertrinkende Häuser: ein letzter Ausweg - Wadden.nl

Die Bake: ein Orientierungspunkt in einer sich wandelnden Landschaft
Neben der Ertrinkungsschutzhütten steht auch eine Bake – ein hölzernes Seezeichen, das früher als Orientierungspunkt für die Schifffahrt diente. Bevor moderne Navigation existierte, waren solche Landmarken für Seeleute von entscheidender Bedeutung. Heute hat die Bake keine nautische Funktion mehr, doch für Wattwanderer und Naturliebhaber bleibt sie ein markantes Wahrzeichen in der weiten, offenen Landschaft der Engelsmanplaat.